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Presseartikel nehmen stetig zu! Vielen Artikel sind von uns aus dem englischen übersetzte worden.

Noch ist die Presse recht zurückhaltend, weil eine riesige Lobby entgegen steht!

Dies ist die Geschichte des Silikons. Ein Thriller über Korruption und Fälschung, mit der ein Verbrechen vertuscht werden soll: die Verseuchung der weiblichen Brust mit einem unerforschten Schadstoff.

Die amerikanische Nahrungs- und Arzneimittelbehörde "Food and Drug Administration" (FDA) hat zu einer Anhörung über Silikon-Brustimplantate eingeladen. Janet Strout, eine Krankenschwester aus Kentucky, tritt ans Mikrophon. Sie erzählt von ihrer Tochter Jana, die sich ihren Busen vergrößern ließ. Die mit Silikon-Gel gefüllten Brustpolster seien "völlig ungefährlich", hatte der plastische Chirurg versichert. Doch wenige Monate nach der Operation traten seltsame Symptome auf. Die Ärzte seien ratlos gewesen, berichtet die Mutter: "Schließlich begann ich zu vermuten, dass Janas mysteriöse Krankheit mit den Silikonimplantaten zusammenhängt."
In diesem Augenblick wird die Rednerin von der FDA-Vorsitzenden Elizabeth Connell barsch unterbrochen: "Fassen Sie sich kürzer!" Janet Strout schweigt eine Weile. Dann sagt sie mit leiser Stimme in die Stille hinein: "Meine Tochter starb. Sie war 29 Jahre alt."
Was die Krankenschwester aus Kentucky an diesem kalten Februarabend in Maryland nicht aussprechen durfte, hatte sie zuvor in einem Brief an die FDA-Arzneimittelbehörde ausführlich geschildert. Von Janas "Kopfschmerzen" ist in dem Schreiben die Rede, von ihren "Sehproblemen", von "Müdigkeit, Knochen- und Gliederschmerzen", von "Verdauungsschwierigkeiten", von "heißen Schauern, Atemnot, Brustschmerzen und Schwellungen an den Gelenken", von einem "Schlaganfall". Auf den ersten folgte ein zweiter - der dritte war tödlich.
Janet Strout bestand auf einer Autopsie. Der Pathologe diagnostizierte schließlich "eine komplizierte Migräne" als Auslöser von Janas Schlaganfällen. Als die Mutter ihn aufforderte, die Leiche ihrer Tochter nach Silikonrückständen zu untersuchen, sagte er, "dass er sich in dem Verfahren nicht auskenne". Janet Strout sicherte sich eine tiefgefrorene Gewebeprobe, ließ sie in einem Forschungszentrum aufbewahren und machte sich auf die Suche nach einem Spezialisten. Als sie ihn endlich gefunden hatte, war "das gefrorene Nierengewebestück verschwunden".
Vertuschung, Fälschung, Korruption. Die Geschichte des Silikons in der weiblichen Brust bietet reichlich Stoff für einen Krimi. "Siliconegate" - ein Thriller über einen mafiosen Männerbund: skrupellose Hersteller, bestochene Wissenschaftler, kooperierende Gesundheitsbeamte und profitierende Ärzte. "Siliconegate" heißt Henry Jennys Buch über den "Skandal mit den Brustimplantaten".
Der in USA praktizierende plastische Chirurg aus der Schweiz versucht seit 30 Jahren, Licht in die dunklen Machenschaften der Silikon-Mafia zu bringen. Aber kein amerikanisches Wissenschaftsmagazin oder Ärzteblatt war bereit, seine Erkenntnisse zu veröffentlichen.
So erging es Jenny nicht allein. Auch andere kritische Forscher wurden systematisch mundtot gemacht, denn es galt ein gigantisches Verbrechen zu vertuschen. "So, wie der zivilisierte Mensch gedankenlos seine Umwelt verseucht hat", sagt Henry Jenny, "haben plastische Chirurgen die Körper von zwei Millionen Frauen in der ganzen Welt irreversibel mit einem Schadstoff namens Silikon verseucht."
Aus den Docks von Yokohama verschwindet kurz nach dem Zweiten Weltkrieg Kanisterweise Industrie-Silikon, hergestellt vom US-Konzern "Dow Chemical", verwendet als Kühlmittel für Transformatoren. Im Rotlichtviertel der japanischen Hafenstadt taucht es wieder auf - in den Brüsten von Prostituierten. Ärzte haben es ihnen ungereinigt gespritzt, um die Asiatinnen "attraktiver" für die US-Soldaten zu machen.
Von Japan tritt das neue "Brustvergrößerungsmittel" seine Reise nach Nevada, Kalifornien und Texas an, wo die Busen von Stripteasetänzerinnen mit Silikon "aufgepeppt" werden. Danach gelangt es in die Körper von Models und Starlets, denen man einredet, ihre Brüste seien zu klein. Schließlich lassen sich ganz normale Frauen Transformatoren-Kühlmittel in den Busen spritzen. Bald machen Horrorstories von kollabierenden Lungen, erblindeten Augen und krebszerfressenem Brustgewebe die Runde. Folge: In Nevada und Kalifornien wird die Verwendung von Industrie-Silikon zu "kosmetischen Zwecken" verboten.
Die "International Society of Plastic Surgeons" (Internationale Gesellschaft Plastischer Chirurgen) tagt. Professor Thomas Cronin stellt 2000 begeisterten Ärzten aus aller Welt ein neues Brustimplantat "von unbegrenzter Lebensdauer" vor. Hersteller ist die "Dow Corning Corporation", eine Tochter von "Dow Chemical", die das Industrie-Silikon produziert.
Die "Silastic Gel-Filled Mammary Prosthesis", erklärt Cronin seinen 2.000 Zuhörern, besteht aus einer Silikon-Gummi-Hülle (Elastometer) und aus einer Silikon-Gel-Füllung: ein dreidimensionales Netz aus festem Silikon, das flüssiges Silikon umschließt. Das sei eine "völlig inaktive Materie" und "unschädlich für das Gewebe", behauptet Cronin. Auch im Falle eines Bruchs der Hülle wandere die Füllung nicht: "Wissenschaftlich bewiesen durch Dow Corning."
Das ist eine Lüge. Dow Corning hat keine Langzeittests gemacht, am Menschen ist das neue Implantat nie erprobt worden. Aber an Tieren. So berichtet Dow Corning Mitte der 60er Jahre in einem Artikel für die "Medical Instrumentation" über einen Versuch mit vier Hunden, denen kleine Silikon-Brustprothesen eingepflanzt wurden. Außer "leichten Entzündungen" habe es keine Komplikationen gegeben. Das stimmt, aber der Test ist nach sechs Monaten abgebrochen worden. Wenig später starb ein Hund, und die drei anderen begannen, an chronischen Entzündungen und Autoimmunkrankheiten zu leiden. Aber das hielt der Konzern geheim.
Das neue Wunder-Implantat entpuppt sich als Verkaufsschlager, der das Geld in der Konzernkasse klingeln lässt - und in den Kassen der Schönheitschirurgen, die nun den weiblichen Busen nach ihrem Gutdünken formen können. Noch bleiben Frauen mit Brustkrebs verschont, da in den 60er Jahren "brusterhaltende Operationsmethoden" noch kaum angewandt werden.
Es sind die Tage der radikalen Brustamputationen. Aber das wird sich ändern.
Im Januar beauftragt die Geschäftsleitung von Dow Corning ein Forscherteam, ein neues Silikon-Implantat zu entwickeln. Ein weicheres und beweglicheres, mit einer dünneren Hülle und einem höheren Anteil Flüssigsilikon. Grund: Andere Hersteller von "naturgetreueren" Produkten machen dem einstigen Monopolisten Konkurrenz.
Das neue Implantat - so lautet die Vorgabe - soll in vier Monaten auf den Markt kommen. Für das Team beginnt ein Wettlauf mit der Zeit - und ein Kampf gegen unüberwindbare Schwierigkeiten: Die dünnere Hülle reißt schneller und ist (noch) durchlässiger als die dickere. Folge: Auch ohne Brüche und Risse tritt ununterbrochen flüssiges Silikon aus ("Bleeding").
Trotzdem werden Muster des neuen Produkts im April 1975 an die Vertreter weitergeleitet. Schon bald kommen Tom Salisbury, dem Vertriebschef von Dow Corning in Arlington, Klagen zu Ohren. Ein paar Monate später treffen die ersten Reklamationen ein. So moniert Frank Lewis, Dow-Corning-Bezirksvertreter in Detroit, "eine riesige Zahl von Brüchen ein halbes Jahr nach der Operation". Ärzte sprechen von "Bruchraten zwischen 11 und 32 Prozent".
Auch andere Hersteller haben Probleme. Allein der kalifornische Chirurg Michael Pardue schreibt im September 1976 viermal an die "Mac Ghan Medical Corporation" und beschwert sich über Brüche und ausgetretenes Gel. In einem Brief schildert er die "Öffnung einer Brust", in die fünf Monate zuvor ein Mac-Ghan-Implantat eingesetzt worden war: "Der Rand der Gewebekapsel war entzündet, violett-rot bis rot. Des weiteren fand ich in zahllosen Taschen freies Silikon."
Im Februar 1978 wird Henry Jenny zu einem Experten-Treffen der Arzneimittelbehörde FDA eingeladen. Der Chirurg weist das Gremium darauf hin, "dass der Körper das flüssige Silikon weder abbauen noch im Stoffwechsel umwandeln oder ausscheiden kann". Er berichtet über die "immense entzündliche Reaktion auf flüssiges Silikon". Er warnt vor dem "verheerenden Effekt auf das Immunsystem". Er empfiehlt, den Austritt von Flüssigsilikon aus der Hülle, seine Wanderung durch den Körper und seine Ablagerung in den Organen "gründlich zu untersuchen".
Er äußert seine "tiefe Sorge" über "den Zeitfaktor": "Was Silikon wirklich anrichtet, werden wir erst nach einer zehn- bis 20jährigen Latenzzeit erfahren." Zu einem FDA-Folge-Treffen im Juli 1978 wird Dr. Jenny nicht mehr eingeladen. Nur die Hersteller kommen zu Wort.
Wenig später beginnt Jenny, mit dem Schweizer Wissenschaftler Jiri Smahel zusammenzuarbeiten, der Silikon-Mikrotröpfchen in Lymphknoten gefunden hat. Jenny und Smahel entdecken - "aufgereiht wie eine Perlenkette" - Silikon in den winzigen Blutgefäßen der Kapsel aus Narbengewebe, die das Implantat umgibt: "Wir hatten zum ersten Mal bewiesen, dass flüssiges Silikon aus einem intakten Dow-Corning-Brustimplantat ausgetreten war und die Kapillaren in der Umgebung erreicht hatte."
Die beiden Forscher informieren die FDA - keine Reaktion. Andere WissenschaftlerInnen weisen Silikon in Leber und Nieren nach. Bei einer Patientin hat es sich sogar im Gehirn festgesetzt. Nichts geschieht. Weiter werden massenhaft Silikonprothesen implantiert. Seit Ende der 70er auch zunehmend bei Brustkrebspatientinnen.
An einem späten Novembernachmittag sitzt Mariann Hopkins (43) vor dem Fernseher und sieht sich die 17-Uhr-Nachrichten an. Gerade hat sie ihre Stelle an der "Sonoma State University" in San Francisco gekündigt, wo sie 16 Jahre als Verwaltungsangestellte beschäftigt war. Mariann kann nicht mehr arbeiten, weil sie die "Mixed Connective Tissue Disease" (MCTD) hat. Eine unheilbare, rheumatische Erkrankung der Blutgefäße, eine sogenannte "Autoimmunkrankheit", bei der das Abwehrsystem den eigenen Organismus als Fremdkörper angreift.
Die Mutter von zwei Kindern geht an Krücken, quält sich mit Magengeschwüren herum, leidet unter chronischer Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Muskelkrämpfen. Im Oktober 1976 hat man ihr wegen des Verdachts auf Krebs beide Brustdrüsen entfernt und durch Silikonimplantate ersetzt. Mittlerweile trägt Mariann Hopkins ihr viertes Paar Brustpolster. Die anderen mußten herausgenommen werden: Sie waren gerissen oder geplatzt.
In den 17-Uhr-Nachrichten wird der Anwalt Dan Bolton aus San Francisco interviewt. Er warnt vor den "Risiken der silikongefüllten Brustimplantate" und wirft den Herstellern "Skrupellosigkeit" vor. Zum ersten Mal hört Mariann Hopkins, dass Silikon in der Brust gefährlich ist. Sie ruft sofort bei dem Anwalt an und erfährt, dass bereits eine ganze Reihe von Frauen mit ähnlichen Symptomen gegen Dow Corning geklagt haben.
Alle Verfahren seien "beigelegt" worden, berichtet Dan Bolton: "außergerichtlich und vertraulich." Nichts drang an die Öffentlichkeit, weil Dow Corning den Frauen ihr Schweigen abgekauft hat.
Anfang November 1991 beginnt der Prozess "Hopkins gegen Dow Corning" im U.S. District Court. Er dauert sieben Wochen. Frank Woodside, einer der Anwälte des Chemie-Konzerns, versucht immer wieder, die Klägerin mit Geld zu bestechen. 200.000 Dollar bietet er beim ersten Mal, beim zweiten sind es 500.000, beim letzten 1,8 Millionen. Obwohl sie nicht weiß, wie sie die nächste Arztrechnung bezahlen soll, bleibt Mariann Hopkins standhaft: "Hätte ich angenommen, wäre die Wahrheit nie ans Licht gekommen."
Auf Antrag Dan Boltons beschlagnahmt das Gericht Dow-Corning-Akten: interne Firmen-Memos, Beschwerdebriefe von Ärzten, geheimgehaltene Studien. Folge: Im Dezember 1991 sprechen die Geschworenen den Konzern "wegen Betruges" schuldig; 7,3 Millionen Dollar Schadenersatz muss Dow Corning an Mariann Hopkins zahlen.
Und nicht nur das. Jetzt empören sich auch die Medien über den "Skandal", silikongeschädigte Frauen schließen sich zu Selbsthilfegruppen zusammen, und die Nahrungs- und Arzneimittelbehörde (FDA) gerät unter Beschuss. Ein Komitee wird gegründet, das untersuchen soll, welche Rolle die FDA bei dem Skandal spielt. Ted Weiss, Kongressabgeordneter und Vorsitzender des Komitees: "Die Dokumente, die wir gesehen haben, zeigen deutlich, dass Frauen ahnungslose Teilnehmerinnen eines gigantischen Experiments gewesen sind."
Am 6. Januar "bittet" die FDA Hersteller und plastische Chirurgen, 60 Tage lang freiwillig auf den Vertrieb und die Implantation von Silikonprothesen zu verzichten. Bei der FDA-Anhörung am 19. Februar in Bethesda versuchen die GesundheitsbeamtInnen erneut, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen: Janet Strout wird unterbrochen, Henry Jenny kommt nur am Rande zu Wort, Mariann Hopkins darf gar nicht erst sprechen: "wegen Befangenheit."
Trotz der erdrückenden Beweise scheut sich die amerikanische Arzneimittelbehörde, die Silikonimplantate ganz zu verbieten. Am 16. April 1992 "erlaubt" die FDA den Vertrieb und die Implantation von Silikonprothesen unter strengen Auflagen: Bei Brustkrebspatientinnen dürfen die Polster nur noch eingesetzt werden, "wenn andere Implantate aus ärztlicher Sicht ungeeignet sind". Die Verwendung für "kosmetische Zwecke" wird untersagt. Ausnahme: "schwere Deformierungen" von Brust oder Brustkorb.
Wegen des öffentlichen Drucks richten Dow Corning und andere Hersteller einen Fond ein: das sogenannte "Breast Implant Global Settlement". Eingezahlt werden sollen 4,5 Milliarden Dollar für die weltweite Entschädigung von 400.000 silikongeschädigten Frauen. Ende gut alles gut? Nein, der Thriller geht weiter.
Die renommierte Mayo-Klinik in Rochester veröffentlicht eine "großangelegte" Studie (auf der Basis von 749 Frauen mit Silikon-Implantaten und 1498 Frauen ohne), angeblich die "erste umfassende" überhaupt. Silikon verursacht "keine Autoimmunkrankheiten", behaupten die ForscherInnen. Kurz darauf kommt die sogenannte Harvard-Studie (1183 Frauen mit Implantat, 876 ohne) zum gleichen Ergebnis. Hersteller und plastische Chirurgen atmen auf.
Doch mit der "Wissenschaftlichkeit" der Studien ist es nicht weit her. So haben die Mayo-ÄrztInnen keine einzige der 749 Patientinnen mit Silikonprothesen selbst befragt, geschweige denn untersucht. "Krankenschwestern haben in den Krankengeschichten herumgeschnüffelt und das Rohmaterial für die Mayo-Clinic-Statistik geliefert", weiß Henry Jenny. Und Prof. Dr. Gary Solomon, Rheumatologe aus New York, kritisiert, dass beide Studien "untypische Symptome" für Autoimmunkrankheiten außer acht lassen und "klassische Symptome" isoliert betrachten, obwohl für Silikon-Folgeschäden eine "Bündelung von atypischen Symptomen" charakteristisch ist.
"Jeder, der die Literatur seit den 70ern liest, weiß das", sagt Prof. Solomon. EpidemiologInnen werfen den Mayo- und Harvard-ForscherInnen vor, dass ihre statistische Basis "viel zu schmal" ist. Für "aussagekräftige Ergebnisse" hätten mindestens 10.000 Frauen befragt, untersucht und beobachtet werden müssen, "besser noch 30.000".
Auch sei die "lange Latenzzeit" nicht berücksichtigt worden, beklagt Dr. Shanna Swan, Epidemiologin und Expertin für Volksgesundheit an der Berkeley-Universität: "Das erinnert mich an R. J. Reynolds, der Raucher um die 30 untersuchen ließ und anschließend behauptete, dass Rauchen kein Lungenkrebs-Risiko ist."
Von der "Unabhängigkeit" der ForscherInnen kann ebenfalls keine Rede sein. Beide Studien wurden u.a. von Implantat-Herstellern und plastischen Chirurgen finanziert, insgesamt schossen sie 2,5 Millionen Dollar zu.
Trotzdem wird aus den Studien weltweit zitiert. Auch in Deutschland berufen sich plastische Chirurgen darauf, die krebskranken Frauen silikongefüllte Implantate einsetzen. Dr. Jenny, der 1992 an einem europäischen Kongress der plastischen Chirurgen in Berlin teilnahm, entrüstet: "Noch nie habe ich einen niedrigeren Stand an Grundlagenforschung, ein primitiveres professionelles Verhalten und einen größeren Mangel an medizinischer Ethik erlebt."
An einem sonnigen Oktobermorgen bringt Sieglinde Esders aus Langen sechs dicke Umschläge zur Post. Einer ist an den Gesundheitsausschuss des Bundestags adressiert, die anderen fünf sind für die Fraktionen bestimmt - von CDU/ CSU bis PDS. Die (damalige) Vorsitzende der deutschen "Selbsthilfegruppe Silikongeschädigter Frauen" bittet die Bonner PolitikerInnen, ein Hearing über Silikonprothesen einzuberufen. Ihrem Begleitschreiben hat sie eine umfangreiche Literatursammlung beigefügt und eine Liste mit den Namen kritischer ÄrztInnen und ForscherInnen. Sieglinde Esders wird nie eine Antwort erhalten.
Die heute 60-Jährige hat Polyarthritis und ist "100prozentig schwerbeschädigt". Seit die silikongefüllten Brustimplantate entfernt worden sind, geht es ihr besser, aber eine Heilung der chronischen Autoimmunkrankheit ist nicht möglich.
Sieglinde Esders waren die ersten Silikonprothesen 1977 nach einer Brustkrebsoperation eingesetzt worden. Von Anfang an gab es Schwierigkeiten - wegen einer sogenannten "Kapselfibrose", auch "harte Brust" genannt, bei der sich die Kapsel aus Narbengewebe eng um das Implantat zusammenzieht. Siebenmal hat der plastische Chirurg durch äußeren Druck die Kapsel "geknackt", damit sich das Implantat wieder ausbreiten konnte.
"Das war eine richtige Misshandlung", erinnert sich Sieglinde Esders: "Diese Kerle sind Sadisten." Die Prothesenhüllen rissen bei dieser groben "Therapie". Viermal wurde Sieglinde Esders operiert, weil ihr neue Polster eingesetzt werden mußten: "Dabei hat man Silikon in der Kapsel, im Brustgewebe und in den Lymphknoten gefunden."
Als die Deutsche von den Prozessen in Amerika, von dem (teilweisen) Silikon-Verbot und von der Gründung des Entschädigungsfonds "Breast Implant Global Settlement" erfährt, macht sie sich auf die Suche nach Leidensgenossinnen im eigenen Land. Im Juni 1993 entsteht die "Selbsthilfegruppe Silikongeschädigter Frauen", die ein Verbot der Implantate fordert. Doch damit sieht es in Deutschland schlecht aus.
Zwar rät das damalige Bundesgesundheitsamt (heute: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte) im März 1994 den plastischen Chirurgen, sich nach den FDA-Maßgaben in USA zu richten und silikongel-gefüllte Brustprothesen "nur nach strenger medizinischer Indikation" einzusetzen; zwar hält es auch die "Deutsche Gesellschaft für Plastische und Wiederherstellungschirurgie" für "vernünftig, sich weitgehend den Bedingungen des FDA anzuschließen" - aber das alles sind nur Empfehlungen und keine Vorschriften.
Tag für Tag wird darum in Deutschland weiter Silikon in die weibliche Brust verpflanzt. "Zwischen 10.000- und 12.000mal jährlich" wird im November 1995 auf einem Münchner Symposium geschätzt. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, da sich niemand die Mühe macht, Statistiken darüber zu führen. Die "Selbsthilfegruppe Silikongeschädigter Frauen", die "Kontakt zu 5000 Betroffenen unterhält", fordert deshalb "eine Meldepflicht von Komplikationen nach Brustimplantationen".
Aber kaum jemand hört den Frauen zu. Schon gar nicht die Brüsseler Experten-Kommission, die zur Zeit europaweite Zulassungsbestimmungen für Brustimplantate ausarbeitet. Sieglinde Esders und ihre Mitstreiterinnen wollten in Brüssel ihre Forderungen vortragen und die Ergebnisse einer Fragebogenerhebung vorstellen - es wurde ihnen nicht gestattet. "Wen wundert's?" fragt Sieglinde Esders: "In der Kommission sitzen überwiegend Profiteure: Implantat-Hersteller und plastische Chirurgen."
In Amerika sind inzwischen 1800 Prozesse gegen Implantat-Hersteller und plastische Chirurgen geführt worden. Häufig mit Erfolg. In Deutschland ist noch nicht einmal ein Produzent verklagt worden. Da Brustprothesen hierzulande nicht als Medikamente, sondern als "medizinische Hilfsmittel" bzw. "Medizinprodukte" gelten, sind die Hersteller auch nicht verpflichtet, die Unschädlichkeit nachzuweisen. Den Beweis für die Schädlichkeit muss die Klägerin führen. Aber das kann allenfalls eine Behörde oder ein Forschungsinstitut leisten.
Gegen die plastischen Chirurgen gerichtlich wegen "ärztlicher Kunstfehler" vorzugehen, ist ebenfalls schwierig. Auch in diesem Fall liegt die Beweislast bei der Klägerin. Dabei ist sie auf medizinische Gutachter angewiesen. "Aber eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus", weiß Sieglinde Esders aus eigener leidvoller Erfahrung.
Die Langenerin hatte ihren Chirurgen verklagt - und den Prozess verloren. Als sie in die zweite Instanz gehen wollte, weigerte sich die Rechtsschutzversicherung, die Kosten zu übernehmen. Darum bat Sieglinde Esders ihre Krankenkasse um Unterstützung bei der Finanzierung eines Gutachtens: "Obwohl sie Jahr für Jahr Tausende für die Behandlung meiner Polyathritis ausgeben muss, lehnte die DAK ab."
Aus dem Entschädigungsfond "Breast Implant Global Settlement" hat bisher keine einzige deutsche Frau auch nur einen einzigen Pfennig gesehen. Zur Zeit fließt überhaupt nichts mehr aus dem ohnehin viel zu mageren Topf. Grund: Dow Corning, das den größten Batzen zuschießen musste, zahlt seit Mai 1995 nichts mehr ein. Die Tochter des Chemie-Giganten Dow Chemie meldete einfach Konkurs an. Und das, obwohl sie ihre Gewinne im ersten Quartal 95 um mehr als 30 Prozent gesteigert hat, recherchierte die US-Zeitschrift "Ms".
Die anderen Hersteller weigern sich nun, Frauen mit Dow-Corning-Implantaten zu entschädigen. Außerdem wollen die Implantat-Produzenten nur noch an Amerikanerinnen zahlen. AnwältInnen aus allen Teilen der Welt haben dagegen protestiert.
"Wenn das ein Männerproblem wäre", höhnt Sieglinde Esders, "wäre das Zeug längst vom Markt." Aber es ist ein "Frauenproblem". Und so tickt die Zeitbombe weiter in der weiblichen Brust. Neuerdings häufen sich Berichte von Autoimmunkrankheiten bei Kindern, die von Müttern mit Silikon-Brustprothesen gestillt worden sind. Der Thriller "Siliconegate" ist noch lange nicht zuende.
von KdB 20 Dez., 2020
von KdB 20 Dez., 2020
von RvB 29 Juni, 2020
CARLY CASSELLA27. Juni 2020 Im Original: https://www.sciencealert.com/new-study-on-breast-implants-finds-taking-them-out-causes-immediate-relief?fbclid=IwAR1ugH5PBoy5A-j0lSCJCZn7MOzsjVXa9trxikl3xVQdmjqJPKMHDzoM3ps Übersetzung! Brustvergrößerung ist eines der beliebtesten chirurgischen Verfahren in den Vereinigten Staaten, und dennoch ist es kaum eine triviale Angelegenheit. Diese Implantate erfordern nicht nur eine lebenslange Wartung und Überwachung, einige Typen wurden auch mit einer Konstellation besorgniserregender systemischer Nebenwirkungen in Verbindung gebracht, die zusammen als Brustimplantaterkrankung (BII) bezeichnet werden. Die guten Nachrichten? Dieses Syndrom scheint zumindest aus ersten Studien leicht reversibel zu sein. Nach der Entfernung eines Silikon- oder Kochsalzimplantats haben neue Forschungsergebnisse eine signifikante und anhaltende Verbesserung von fast einem Dutzend der häufigsten BII-Symptome gezeigt. Heute ist BII schlecht definiert und wird kaum verstanden, selbst jetzt, fast 60 Jahre nachdem wir mit dem Einsetzen dieser medizinischen Geräte begonnen haben. Tatsächlich könnte es Sie überraschen zu wissen, dass in den ersten drei Jahrzehnten ihres Bestehens überhaupt keine klinische Studie mit Brustimplantaten durchgeführt wurde. In den Jahrzehnten seitdem haben Wissenschaftler diese Geräte mit einem höheren Risiko verbunden, einen seltenen Krebs des Immunsystems und Entzündungsreaktionen zu entwickeln, insbesondere bei Frauen mit einer Familienanamnese von Autoimmunerkrankungen. Inzwischen haben Tausende von Patienten nach der Implantation über Müdigkeit, Gehirnnebel und andere Probleme geklagt. Wenn diese Geräte entfernt werden, hat die frühere Forschung herausgefunden, dass sie das Syndrom im Allgemeinen verbessern können. Dies ist jedoch die erste Studie, die untersucht, wie sich bestimmte Symptome vor und nach der Implantatentfernung ändern. Während die Studie Ursache und Wirkung nicht spezifisch untersucht, liefert sie mehr Beweise dafür, dass die Entfernung von Implantaten in irgendeiner Weise mit BII-Symptomen zusammenhängt. Die retrospektive Analyse untersuchte 750 Patienten, deren Brustimplantate innerhalb von zwei Jahren von demselben Chirurgen vollständig entfernt wurden. Unter Berücksichtigung der Symptome vor und nach der „Explantation“ dokumentierten die Autoren eine nachweisbare Verbesserung von 11 häufigen Symptomen innerhalb der ersten 30 Tage nach der Implantatfreiheit. Dazu gehören Brustschmerzen, Haarausfall, Hautreizungen, Atemprobleme, Gedächtnisprobleme sowie Schmerzen. Natürlich erklärt nichts davon, wie diese Fremdkörper tatsächlich die vielen Symptome einer Brustimplantaterkrankung auslösen, aber es gibt Hypothesen, die darauf hindeuten, dass Silikon-Brustimplantate schwere Entzündungen verursachen können. Diese Geräte können nicht nur im Körper platzen und auslaufen, möglicherweise sogar in das Lymphsystem, sondern auch die Mammographie stören, Brusthärte verursachen und das Immunsystem stören. "Die Studie zeigte einen starken Zusammenhang zwischen Explantation und spezifischer Symptomverbesserung innerhalb der untersuchten Patientenpopulation", schreiben die Autoren . "Zukünftige Untersuchungen werden mögliche biologische Phänomene weiter aufklären, um die Pathophysiologie und den Mechanismus von BII besser zu charakterisieren." Interessanterweise fand die Studie zum Beispiel nach der Explantation von Silikon- oder Kochsalzimplantaten kaum Unterschiede in der Symptomlinderung. Das Entfernen einer der beiden Substanzen half, die Symptome von BII zu lindern, möglicherweise weil die Schalen vieler Salzimplantate auch Silikon enthalten. Außerdem hatten die Patienten mit Implantaten, bei denen eine Kapselkontraktion auftrat - eine Straffung der Brust, die Brustschmerzen, Muskelschmerzen und Atembeschwerden verursachen kann - nach ihrer Entfernung die besten Ergebnisse. Und dies unterstützt die Idee, dass das Immunsystem irgendwie beteiligt ist. Aber es gibt noch viel, was wir nicht wissen oder nicht sicher sagen können. Diese jüngste Studie basierte nur auf den häufigsten Symptomen von BII, und ihre Stichprobe könnte auf diejenigen ausgerichtet sein, die schwerwiegendere Probleme mit ihren Implantaten haben. Darüber hinaus berichteten die Patienten in dieser Studie über ihre eigenen vorbestehenden Zustände und die Schwere ihrer Symptome und ließen die Daten offen, um sich an Voreingenommenheit und Subjektivität zu erinnern. Dennoch sind die Ergebnisse ein guter Ausgangspunkt, und die Autoren stellen fest, dass bei Menschen, die sich entschließen, ihre Implantate loszuwerden, längerfristige Nachsorgeuntersuchungen erforderlich sind. Einer der Gründe, warum Brustimplantate so schwer zu untersuchen sind, ist die Verbreitung verschiedener Implantattypen auf dem Markt. Einige scheinen mit größeren Risiken verbunden zu sein als andere. Für eine Weile hat die FDA sogar kosmetische Silikongelimplantate vollständig eingestellt , sodass sie nur für Patienten zur „Rekonstruktion“ zugelassen sind, die bereit sind, an Studien teilzunehmen. Heute ist die Operation wieder in Betrieb, und obwohl sie hauptsächlich kosmetischen Zwecken dient, ist sie auch für Krebspatientinnen und Transfrauen wichtig. Nachdem die FDA im vergangenen Jahr mehrere Unternehmen gezwungen hatte, ihre Implantate zurückzuziehen, empfahlen sie den Herstellern, eine Warnbox zu verwenden, um die Patienten darüber zu informieren, dass es sich nicht um lebenslange Geräte handelt und dass die Komplikationen mit der Zeit zunehmen können. Der Vorschlag ist rechtlich nicht bindend und es ist unklar, wie viel Wirkung dies haben wird. Die Studie wurde in den Annals of Plastic Surgery veröffentlicht . Auch bei uns auf der Homepage unter der Rubrik Studien übersetzt!
Silikonimplantate sind giftig und stark gesundheitsschädigend.
von RvB 19 Juni, 2020
Zu klein, zu groß, zu schlaff, zu drall – jede dritte Frau ist unzufrieden mit ihrer Brust. Doch: Heutzutage muss niemand mehr unter seinen vermeintlichen Makeln leiden. Während es früher vor allem die Stars aus Hollywood waren, die sich unters Messer gelegt haben, sind es heutzutage berufstätige Frauen, Mütter und Sportlerinnen, die sich für eine Schönheitsoperation entscheiden. Pro Jahr werden 1,5 Millionen Brustvergrößerungen durchgeführt. Das Material der Wahl? Silikonimplantate. Immer wieder erklären Ärzte ihren Patienten, dass Silikonimplantate so sicher sind wie noch nie. Dass sie bis zu zehn Jahre im Körper bleiben können. Dass sie auslaufsicher sind und die Patienten außer einer Kapselfibrose und den typischen Komplikationen einer OP nichts zu befürchten haben. Dabei häufen sich die Meldungen über schwerwiegende gesundheitliche Probleme. Die sogenannte Breast Implantat Illness wird immer öfter. Breast Implantat Illness: Wenn Silikonimplantate krank machen "Tatsächlich vertragen die meisten Frauen die Silikonimplantate gut. Dennoch melden sich seit zwei Jahren immer mehr Frauen, die durch die Silikonkissen regelrecht krank werden“, erklärt Dr. Ursula Tanzella, stellvertretende Chefärztin und Leitung der Praxis für Plastische Chirurgie an der Park-Klinik-Birkenwerder. In Facebook-Gruppen und den sozialen Medien tauschen sich die betroffenen Frauen untereinander aus und warnen vor den Nebenwirkungen der Silikonimplantate. Unter den Hashtags #toxictits und #breastimplantillness teilen die Frauen ihre Erfahrungen. So beschreiben viele die Symptome der Breast Implantat Illness mit einer extremen Müdigkeit, Gedächtnisverlust, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Schlafstörungen, schweren Depressionen. Andere wiederum entwickeln Auto-Immunerkrankungen bei denen es zur Verknöcherung der Haut oder Arthritis kommt. Manche spüren einen starken Druck auf dem Brustkorb, nehmen rasant an Gewicht ab und klagen über Atemprobleme. Das Problem ist jedoch, dass viele Frauen unspezifische Symptome haben und gar nicht auf die Idee kommen, dass ihre Brustimplantate für all die Leiden verantwortlich sind. Oftmals haben Betroffene eine regelrechte Ärzte-Odyssee hinter sich. Obwohl sich die Patientinnen krank fühlen, bleiben die ärztlichen Befunde unauffällig. Zu der Verzweiflung kommt oftmals auch der finanzielle Ruin. Stille Vergiftung „In Untersuchungen konnte ich herausfinden, dass circa 70 % der Beschwerden verschwinden, wenn das Silikonimplantat entfernt wurde“, erklärt Tanzella. Ihre Aussage deckt sich mit zahlreichen Erfahrungen von betroffenen Frauen. Viele von ihnen berichten, dass sich ihre Symptome extrem verbessert haben, seitdem das Implantat entfernt wurde. Allerdings ist das auch nicht immer der Fall. Und tatsächlich steigt auch die Zahl der Frauen, die den Fremdkörper in ihrer Brust wieder loswerden wollen. Während in Tanzellas Klinik noch vor ein paar Jahren 10 bis 20 Silikonimplantate pro Jahr entfernt wurden, ist die Zahl in den letzten zwei Jahren sprunghaft angestiegen. Heute sind es bereits 20 Implantate in drei Monaten. Dass Tanzella vermehrt Fälle der Breast Implantat Illness behandelt, liegt aber auch daran, dass sich die Parkklinik als einige von wenigen spezifisch mit der Thematik der Breast Implantat Illness befasst und sich deshalb speziell Patienten mit dieser Problematik bei ihr melden. Warum warnen die Ärzte nicht deutlicher vor den Folgen? Erste Ärzte haben sich mittlerweile dazu entschlossen, keine Silikonimplantate mehr einzusetzen. Zu groß ist die Sorge, den Frauen damit zu schaden. Dennoch zeigen die Homepages der Schönheitsärzte, dass die Mehrzahl von ihnen eine Breast Implantat Illness nicht thematisiert. Woran liegt das? „Die Erfahrungen mit den betroffenen Frauen zeigen, dass es einen Zusammenhang zwischen Brustimplantaten und all diesen Symptomen und Beschwerden geben muss. Aber bislang gibt es nur Vermutungen, noch keine sauber angelegten Studien, die eindeutig feststellen, dass Brustimplantate zahlreiche Erkrankungen hervorrufen. Aber nur weil dieser Zusammenhang noch nicht wissenschaftlich untersucht wurde, bedeutet das nicht, dass es die Breast Implantat Illness nicht gibt“, macht Tanzella deutlich. In den USA ist die Diskussion über die Erkrankung bereits in vollem Gange. Die Arzneimittelbehörde ist mittlerweile alarmiert, die ersten Forschungen sollen starten. Doch valide Ergebnisse solcher Studien brauchen Zeit. Da es nicht nur viele Frauen braucht, die sich untersuchen lassen. Sondern auch Patienten, die über zehn, zwanzig Jahre begleitet werden. Die Studien sollen auch herausfinden, wieso manche Frauen die Brustimplantate scheinbar über Jahre hinweg gut vertragen und andere bereits nach zwei Jahren extreme Beschwerden haben. Sind es genetische Faktoren? Liegt es an etwas anderem? Bislang sind das Fragen, die kein Arzt wirklich sicher beantworten kann. Und auch hier soll ab Sommer 2021 ein verpflichtendes Implantateregister eingeführt werden, um Risiken und Nebenwirkungen systematisch zu erfassen. Was man jedoch sicher weiß ist, dass der Körper keinen Fremdkörper in sich duldet. Deshalb bildet er einen Art Schutzfilm, die sogenannte Kapsel, um das Implantat, sodass dieses nicht mit direkt mit dem Körper in Verbindung kommt. „Ich gehe davon aus, dass dieser ständige Aufbauprozess dieses Schutzfilms eine starke Immunantwort des Abwehrsystems fordert, die dann für andere Krankheitserreger und Probleme fehlt“, erklärt Tanzella. Welche Alternative haben Frauen? Zum einen sollte jede Frau einmal überlegen, ob ihr Leidensdruck tatsächlich so groß ist, dass sie sich einer OP unterziehen will oder ob sie sich nicht mit ihrem eigenen Körper anfreunden kann. Denn letztlich ist und bleibt kein Körper perfekt, selbst wenn die gefakten Bilder in den Sozialen Netzwerken den Druck auf Frauen erhöhen können. Weiterlesen im Original: h ttps://www.wmn.de/health/beauty/brustvergroesserung-mit-silikonimplantaten-kann-heftige-risiken-haben-breast-implantat-illness-id11476
von RvB 09 Jan., 2020
https://ici.radio-canada.ca/nouvelle/1465601/signalements-implant-mammaire-lymphome-sante-canada?accesVia=partage&partageApp=appInfoAndroid&fbclid=IwAR0_imkPai0wmsdeFT9oD4_7mN_nd8KHmOxIg7eBYzfvpf3bKh9zYu9F4lU CBC Veröffentlicht am 9. Januar 2020 Neu auftretende Krebserkrankungen, die mit einem weltweit verbotenen Brustimplantatmodell in Verbindung gebracht werden, sind nach neuen Zahlen von Radio-Canada / CBC möglicherweise häufiger als bisher berichtet. Ein Text von Valérie Ouellet Health Canada hat nach eigenen Angaben insgesamt 106 Berichte über anaplastische großzellige Lymphome im Zusammenhang mit Brustimplantaten (LAGC-AIM) erhalten. Diese Berichte beinhalten bestätigte und vermutete Fälle von Lymphomen und berichten über zwei Todesfälle. Dies ist fast doppelt so viel wie die 54 Fälle, die das Ministerium im vergangenen Mai gemeldet hat. Dieser Anstieg war auf das Verbot von Health Canada zurückzuführen, texturierte Oberflächenimplantate von Allergan im Mai 2019 zu verkaufen und in das Land zu importieren, was auf ein erhöhtes Krebsrisiko zurückzuführen war ihre Verwendung. In einer E-Mail erklärt Health Canada diese Zunahme zum Teil dadurch, dass die Öffentlichkeit und der Arzt für die mit diesem Krebs verbundenen Symptome sensibilisiert werden , die sich normalerweise als Flüssigkeitsansammlung zwischen dem Implantat und dem umgebenden Gewebe manifestieren. Die Agentur sagte, dass diese neue Summe nach unten korrigiert werden könnte, da sie unbestätigte Lymphomfälle enthält, die überprüft werden müssen. Es ist auch möglich, dass mehrere Berichte mit demselben Patienten verknüpft sind, da Hersteller, Ärzte und Patienten einen Fall melden können. 7.500 Frauen aus Quebec wurden kontaktiert In den letzten Monaten wurde Hunderten von kanadischen Frauen mit strukturierten Brustimplantaten vom Ministerium für Gesundheit und Soziales (MSSS) oder ihrem Arzt mitgeteilt, dass sie möglicherweise das Risiko haben, an LAGC zu erkranken. AIM. Einer der Buchstaben besagt, dass die Symptome plötzlich auftreten und sich im Laufe einiger Tage oder Wochen entwickeln . In Quebec schickte die MSSS Briefe an fast 7.500 Patienten, die sich einer Brustrekonstruktion mit strukturierten Implantaten unterzogen hatten. Ein Sprecher sagte, dass die überwiegende Mehrheit dieser Frauen von dem Rückruf betroffene strukturierte Biocell-Prothesen hatte. Mindestens 850 von ihnen verabredeten sich nach Rücksprache mit einem Spezialisten. Dies ist der Fall bei Karen Malkin-Lazarovitz, die sich einer vorbeugenden Doppelmastektomie unterzog, um ein sehr hohes Risiko für Brust- und Eierstockkrebs durch das defekte Gen RCA1 zu vermeiden. Im Jahr 2013 empfahl sein Arzt nach mehreren gesundheitlichen Problemen im Zusammenhang mit seinen glatten Implantaten strukturierte Implantate, deren Oberfläche sehr feinem Sandpapier ähnelt. Es wird ihnen erklärt, dass sie besser an Stoffen haften als an Stoffen mit glatter Oberfläche, was ihre Stabilität in der Brust erhöht. Sechs Jahre später ist es ein Schock: Die 45-jährige Montrealer entdeckt, nachdem sie ihre eigenen Online-Recherchen durchgeführt und die von Health Canada herausgegebenen Mahnungen gelesen hat, dass sie erneut einem Krebsrisiko ausgesetzt ist. "Ich war wütend Ich hatte meine Brüste gesund entfernt, weil ich ein Brustkrebsrisiko hatte. Und da könnte ich noch einen Krebs bekommen?" Karen Malkin-Lazarovitz Das Besorgniserregendste für sie ist der Mangel an Informationen. Einige Spezialisten berichten, dass sie eine Chance von 30.000 hat, ein Lymphom zu entwickeln, während sie online ist. Sie entdeckt Studien, die von höheren Risiken sprechen. Es besteht kein Risiko von 30.000. Sie haben noch nicht die Details, um die realen Statistiken zu kennen. Es ist nicht etwas, das mit einer Antwort festgelegt wird. Wir wissen nicht, ich will das Risiko nicht eingehen , damit kann ich nicht leben , betont Karen Malkin-Lazarovitz. Auch ohne Diagnose eines Lymphoms wurden im August letzten Jahres die texturierten Biocell-Implantate entfernt. Bei Patienten mit Implantaten wird ein vorbeugender Entzug nicht empfohlen. Die Mehrheit der Fachleute betont, dass bei einer Extraktionsoperation eine Operation versucht wird. Wenn der Patient ein nicht diagnostiziertes Lymphom hat, besteht außerdem das Risiko, dass die Operation latenten Krebs auslöst, der Metastasen verursachen kann. Mit Anrufen überschwemmte Chirurgen Seit dem weltweiten Rückruf wurden viele Ärzte von Anrufen besorgter Patienten überschwemmt und haben nur wenige Antworten zu bieten. Die Anzahl der gemeldeten Fälle und die Prävalenz sind sehr unterschiedlich. Diese Zahlen machen uns Angst, weil sie sich ständig ändern , sagt Dr. Julie Khanna. Der plastische Chirurg aus Oakville, Ontario, war einer der ersten in Kanada, der texturierte Biocell-Implantate verwendete. 2016 hörte sie auf, sie zu verwenden, nachdem sie mehrere wissenschaftliche Artikel über ALCL und seine Verbreitung gelesen hatte. Ein Jahr später wandte sie sich an Health Canada, um die Abmahnung zu beantragen. Es gibt immer noch eine Menge, die wir über diesen Krebs nicht verstehen , sagt sie. Eine Frau posiert in einer Klinik vor der Theke. Dr. Julie Khanna bat Health Canada um eine Warnung zu texturierten Biocell-Implantaten. Hör auf, über seltenen Krebs zu reden Die neuen Zahlen und der Mangel an Informationen wundern Terri McGregor nicht. Im Jahr 2015 wurde bei diesem Unternehmer aus Thunder Bay, Ontario, ein anaplastisches großzelliges Lymphom diagnostiziert. Der durch seine texturierten Implantate verursachte Krebs war in die Lymphknoten eingewandert und es hatten sich Metastasen im Darm und im Bauchraum entwickelt. Das Schrecklichste war, dass ich nicht einmal Symptome hatte , erinnert sich Terri McGregor. Dank einer experimentellen Behandlung hat sie endlich ihren Krebs besiegt. Heute setzt sie sich für strengere Gesetze ein, um Brustimplantate zu regulieren und Patienten besser zu informieren. Terri McGregor sagt, sie habe seit Bekanntgabe des Rückrufs mit Hunderten besorgter Frauen gesprochen. Seiner Ansicht nach besteht die größte Herausforderung für die Patienten darin, eine Diagnose zu erhalten. Die meisten plastischen oder kosmetischen Chirurgen sind nicht darauf trainiert, Krebs zu finden, geschweige denn Krebs mit bestimmten grippeähnlichen Symptomen. Terri McGregor sagt, dass Krebs nicht ungewöhnlich ist, sondern eher selten diagnostiziert wird. Wir müssen aufhören, über einen seltenen Krebs zu sprechen. Die Wahrheit ist, dass Sie nicht wissen, wie weit verbreitet es ist und welche Symptome es gibt. Terri McGregor Dr. Julie Khanna ist sich in diesem Punkt einig: Spezialisten müssen mehr lernen. Sie weist darauf hin, dass die Krankheit zunehmend internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht. Eine erste Weltkonferenz zu diesem Thema fand in diesem Herbst in Rom statt. Mehrere Forscher bedauerten den Mangel an verlässlichen Statistiken. Sie sagen, dass das Risiko, an Lymphomen zu erkranken, höher ist als Sie denken. Der amerikanische plastische Chirurg Peter Cordeiro, der dem New Yorker Memorial Sloan Kettering Cancer Center angeschlossen ist, hat sogar vorgeschlagen, dass die Prävalenz von Krebs zehnmal höher ist als die der amtlichen Statistik. Dies geht aus einer Studie hervor, die er veröffentlichen wird. . Letzten Mai schätzte Health Canada, dass einer von 3565 Trägern von texturierten Biocell-Implantaten ein Lymphom entwickeln wird, verglichen mit einer Frau von 16.703 für texturierte Implantate anderer Marken.
Ein Interview mit einer an Brustimplantaten erkrankten Frau
von RvB 02 Dez., 2019
Die Breast Implant Illness ist wissenschaftlich bisher nicht anerkannt. Nun hat die FDA aber in einem Statement akzeptiert, dass viele Frauen die Krankheit erleben.
Krebs durch Brustimplantate
von RvB 02 Dez., 2019
Brustimplantate einer Firma stehen im Verdacht, das Risiko für einen seltenen Krebs zu erhöhen. Doch Betroffene werden nur schleppend benachrichtigt. Über einen Fall, wie er nicht mehr stattfinden sollte.
von RvB 25 Nov., 2019
https://www.realself.com/news/breast-implant-illness-en-bloc-implant-removal?fbclid=IwAR0lc-3P_xTeNe3DpccvOaTuvUHnggncfUeXvA4SmLtXD6jSYlsfaZCxqI8 Jolene Edgar 25. November 2019 Unsere neue Serie, Closer Look , befasst sich eingehender mit den kontroversen, kritischen und aktuellen Themen, mit denen Ärzte und Patienten in der ästhetischen Medizin konfrontiert sind. Brustimplantat-Krankheit (BII) ist die Bezeichnung für eine Symptomenkonstellation, die Tausende von Frauen ihren Brustimplantaten zuschreiben - Silikon und Kochsalzlösung, texturiert und glatt. Krankheiten reichen von Gehirnnebel, Gedächtnisverlust, Angstzuständen, Müdigkeit und Gelenkschmerzen bis hin zu Autoimmunerkrankungen, Hautausschlägen, Haarausfall und vielem mehr. BII ist nicht mit BIA-ALCL verwandt , dem seltenen Lymphom, das mit texturierten Implantaten assoziiert ist. Da BII selbst umstritten und rätselhaft ist - es handelt sich nicht um eine offizielle medizinische Diagnose - und es gibt derzeit keine Labortests, um seine Existenz zu beweisen oder zu widerlegen - wenden sich Patienten häufig an Social- Media- Selbsthilfegruppen und BII-Websites, um Anleitung und Verständnis zu erhalten. Innerhalb dieser robusten Gemeinschaften teilen Frauen ihre Implantationsreisen und ermutigen zur Explantation oder Entfernung von Brustimplantaten als einzige Heilung von BII. Sie fungieren als Anwälte und Berater und tauschen Empfehlungen nicht nur für explantenten plastischen Chirurgen aus, sondern auch für spezifische chirurgische Techniken, Entgiftungsprotokolle, Gentests und Explantatpathologie. Die Kunststoff-Community ist gespalten über die Gültigkeit und Sicherheit vieler der Ideen, die in BII-Gruppen beworben werden. Im Rahmen unserer Closer Look- Serie werden wir verschiedene Hot-Buttons untersuchen und hier mit geeigneten Techniken zum Entfernen von Brustimplantaten bei BII beginnen. Sicherheit von Brustimplantaten, Symptome, die der Wissenschaft trotzen, der Wunsch, Krankheiten zu validieren - dies waren die beständigsten Themen in der Geschichte der Brustimplantat-Krankheit (BII). In den letzten Jahren hat sich das Gespräch jedoch stark auf Kapseln konzentriert - die Reaktion des Körpers auf Narbengewebe auf Fremdkörper wie Implantate. Während die Rolle dieser kollagenhaltigen Säcke bei der Entstehung und Entwicklung von BII erst jetzt untersucht wird, sind viele Patienten davon überzeugt, dass Kapseln genauso zu ihrer Krankheit beitragen wie die Silikon- oder Kochsalzlösung selbst. Das herausschneiden der Kapseln - jede Spur, darauf besteht sie, und das auf ganz besondere Weise - ist für die BII-Genesung genauso wichtig wie das Entfernen von Brustimplantaten. Als Bravo's Botched BII während seiner Premiere in der sechsten Staffel in den Mittelpunkt des Interesses rückte , übertraf diese Sorge um die Kapsel beinahe die Tragweite von BII, einem Zustand, der einst unter dem Radar lag und in der Hauptsendezeit Aufmerksamkeit erregte. In der Folge lässt Reality-Star Tiffany "New York" Pollard ihre Implantate entfernen, in der Hoffnung, anhaltende Anfälle von Durchfall, Schwindel und Panikattacken zu lindern, von denen sie glaubt, dass sie - nachdem sie "eine Liste im Internet" gesehen haben - in direktem Zusammenhang stehen zu ihren Implantaten. Kurz nach der Ausstrahlung des Segments haben sich BII-Aktivisten mit Bedenken über Dr. Terry Dubrows wahrgenommene Explantiertechnik in den sozialen Medien gemeldet. Ein Beitrag auf der Facebook-Seite der Breast Implant Safety Alliance (BISA) lautete: „Gedanken zur neuesten Episode von #botchedtv? Letzte Nacht besprachen sie #breastimplantillness mit geduldigem #tiffanypollard. Wir begrüßen @drdubrow und @drpaulnassif für die Anerkennung und Diskussion von #bii. Dies wird mit Sicherheit das Bewusstsein erhöhen. Aber haben sie das Problem der Kapselentfernung mit ihrer #Auspflanzung ihrer #Brustimplantate in den Griff bekommen? Wir wollen von dir hören!" Ein Mitglied äußerte sich zu gleichgesinnten BII-Patienten wie folgt : „Die Kapsel - die nächste Hürde und große Debatte. Ich war enttäuscht, dass sie nicht über die Kapseln gesprochen haben. “ Eine andere Anhängerin fügte hinzu:„ Ja, sie haben die Entfernung ihrer Implantate und Kapseln verpfuscht! Haben sie die Kapseln überhaupt entfernt? Sie haben das nie gezeigt oder die Wichtigkeit diskutiert. Sie haben gut angefangen, müssen aber die Kunst des Explantierens beherrschen. “ Pollard erhielt auf ihrem persönlichen Instagram ähnliche Notizen wie diese von @ bigang18: „Ich bin eine von Tausenden Frauen in diesen Selbsthilfegruppen mit BII. Als ich mir die Show ansah, fiel mir etwas auf und ich hatte das Gefühl, dass ich fragen sollte ... hielten sie die Kapsel drin? Es ist super wichtig, entfernt zu werden. Sie werden weiterhin krank sein. Die Kapsel ist genauso schlecht, wenn nicht schlechter als das Implantat selbst! Bitte überprüfen Sie das. Ich hoffe ich war nicht aufdringlich. Ich bin nur besorgt. " Pollard antwortete gnädig: "Die Kapsel ist vollständig entfernt. Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so gut gefühlt." Verwandte: 5 Verfahren für höhere, freche Brüste - von am wenigsten bis am meisten invasiv Brustimplantatkapseln: das neue BII-Schlachtfeld Das Entfernen von Brustimplantatkapseln - über eine als Kapsulektomie bezeichnete Operation - wurde in der BII-Ära als unabdingbar angesehen. Aber laut Dr. Melinda Haws , vom Nashville Board zertifizierte plastische Chirurgin , gibt es weder objektive Daten, die belegen, dass die Entfernung von Kapseln die BII-Symptome verbessert, noch Daten, die belegen, dass bei einem BII-Patienten zurückgelassene Kapseln gefährlich sind. Die Implantatentfernung selbst ist auch kein versprochenes Allheilmittel, und die Wissenschaft der Explantationsergebnisse steckt erst in den Kinderschuhen. Dennoch: "Viele Patienten sind so verzweifelt, dass sie sich für eine Operation entscheiden, obwohl es keine wissenschaftlichen Beweise gibt, die die Behandlung stützen", sagt Dr. Marisa Lawrence , eine Plastische Chirurgin mit Facharztausweis in Atlanta. Der durchschnittliche BII-Patient fordert nicht nur eine Kapsulektomie mit Explantat, sondern besteht auch darauf, dass eine umstrittene Operationstechnik, eine sogenannte En-bloc-Resektion, durchgeführt wird. Nun, wenn eine Frau glaubt, dass ihre Implantate eine Quelle von Bosheit sind - "Gifttüten", wie sie von BII-Gruppen genannt wurden -, ist es leicht zu verstehen, warum sie die umliegenden Kapseln aufgrund ihrer Assoziation für schuldig erklärt. Aber wie hören Zehntausende von Laien von dem spezifischen Manöver, das en bloc ist? Dr. Haws, die vor etwa zwei Jahren ihre erste En-Bloc-Anfrage gestellt hat, sagt, der Trend werde "[hauptsächlich] von wohlmeinenden Patientenanwälten sowie von einigen [Ärzten], die dies als Marketingbegriff verwendet haben, aufrechterhalten". Patienten anziehen]. “ Oft erfahren Frauen zuerst in von Patienten geführten Facebook-Gruppen oder auf verbundenen Websites wie Healing Breast Implant Illness , einem wichtigen BII- Ressourcenzentrum und Informationszentrum , von der Vorgehensweise . In der Tat enthält die Explantationsseite der Website, die viele als Evangelium betrachten, diese stark formulierte Anweisung: „Unabhängig davon, was Sie lesen oder von einem plastischen Chirurgen über Explantation von Brustimplantaten beraten werden, sollten bei Symptomen alle Brustimplantate entfernt werden BLOC wenn möglich und immer mit einer GESAMTKAPSELEKTOMIE, unabhängig von der Art des Implantats. “ Das Problem ist, dass "die meisten Patienten nicht genau verstehen, was diese Begriffe tatsächlich bedeuten", sagt Beverly Hills, Kalifornien, die vom Vorstand zertifizierte plastische Chirurgin Dr. Kelly Killeen und fügt hinzu, dass etwa die Hälfte ihrer Praxis der Behandlung gewidmet ist von BII-Patienten. „Ich glaube ihnen; Sie liegen mir sehr am Herzen “, sagt sie. "Aber mit diesen Gruppen, die vorschreiben, wie Operationen durchgeführt werden müssen, werden Frauen zu krankhaften Eingriffen und schrecklichen Ergebnissen geführt." Bevor wir uns mit der dunklen Seite von en bloc befassen, wollen wir uns mit der Technik befassen und erklären, wie sie sich von alternativen Methoden zum Entfernen von Brustimplantaten unterscheidet. Verfahren zur Entfernung von Brustimplantaten - und der Reiz von En- Bloc Blockkapselentfernung En bloc resezierte Brustimplantate verlassen den Körper mit ihrem Narbengewebe als eine Einheit, und die Kapseln sind ganz und unversehrt. „Die Kapsel wird erst geöffnet, wenn die Probe vom Patienten entfernt wurde“, erklärt Dr. Lawrence. Daher kommt sein Inhalt - das Silikon- oder Kochsalzimplantat, dem vorgeworfen wird, die Gesundheit der Patientin belastet zu haben - nicht mit dem Brustgewebe in Kontakt. Interessanterweise wird der Ausdruck " en bloc" - aus dem Französischen mit der wörtlichen Bedeutung "als Ganzes" oder "in einer Masse" - in onkologischen Kreisen seit langem verwendet, um ein Mittel zur vollständigen Entfernung von Tumoren zu beschreiben, das von einem ungestörten Ausdruck abgedeckt wird Hülle aus gesundem Gewebe, um die Ausbreitung oder das Verschütten von bösartigen Zellen zu verhindern. Der Begriff wurde von BII-Aktivisten übernommen und wird nun von Ärzten und Patienten auf Facebook , YouTube , Reddit , Instagram und RealSelf diskutiert . "Ich denke wirklich, dass der Block zu einem Ehrenzeichen in der BII-Community geworden ist", beklagt die vom Seattle Board zertifizierte plastische Chirurgin Dr. Lisa Sowder , deren @breastimplantsanity- Seite diese und andere implantatbezogene Feuerstürme untersucht. Das Ausleihen aus dem Krebslexikon war vielleicht kein Zufall, da die Mehrheit der BII-Patienten Brustimplantate als gleichermaßen pathogen ansieht. Obwohl Implantate nicht wie Tumore metastasieren können, können sie auslaufen und platzen. Plastische Chirurgen und Implantathersteller erkennen die Realität des „Gelblutens“ an - kleine Mengen von Silikon sickern durch ungebrochene Implantatschalen. Dies ist einer der Gründe, warum Frauen immer mehr darauf drängen, ihre Implantate einzeln herauszunehmen. "Sie befürchten, dass Toxine in den umliegenden Kapseln enthalten sein müssen und dass die Kapseln vollständig entfernt werden müssen, um geheilt zu werden", sagt Dr. Lawrence. Die Befürworter von BII-Patienten fördern die En-bloc-Technik, indem sie behaupten, dass „ das Implantat in der Kapsel bleibt, bis es nicht mehr im Körper ist, und all das giftige Material eingepackt bleibt “. Für den amtlich zugelassenen plastischen Chirurgen Dr. Philip Straka aus Kingwood, Texas, sind Gelbluten und noch weniger offensichtliche Formen des „Auswaschens“ einer der vielen Gründe, warum er BII-Patienten dazu ermutigt, eine En-bloc- Entfernung in Anspruch zu nehmen. „Es hat sich gezeigt, dass sowohl Silikon als auch Platin durch intakte Implantatschalen austreten und in die Kapsel gelangen können“, sagt er. En-bloc-Explantationen sind in seiner heutigen Praxis „bei weitem das am häufigsten nachgefragte Verfahren“. In der Zwischenzeit behaupten Ärzte wie Dr. Sowder, dass „in vielen Fällen zwischen Implantat und Kapsel nichts erkennbar ist“ und das En-Bloc-Verfahren nicht immer gerechtfertigt ist. Alle sind sich jedoch einig, dass „es weitaus besser ist, Implantat und Kapsel als eine Einheit zu entfernen, wenn ein Silikonimplantat gebrochen ist, da es verhindert, dass Gel in die Brusttasche gelangt“, erklärt Dr. Haws. Silikon ist klebrig - und wenn es aus dem Implantat in die Brust sickert, wäre es mühsam, es aus dem Gewebe zu entfernen. Außerdem könnte jeder Rückstand „zu harten Narbenknötchen führen, die als Silikongranulome bezeichnet werden, oder sich auf lokale Lymphknoten ausbreiten“, sagt Dr. Straka. Deshalb bemühen sich Chirurgen, während des Explantierens aufgebrochene Gelimplantate zurückzuhalten. Totale Kapselentfernung Eine vollständige oder präzise Kapselentfernung ist eine Form der Implantatentfernung, bei der die Kapsel perforiert wird, während sie sich noch im Körper befindet, das Implantat entfernt und das gesamte Narbengewebe durch einen kurzen Einschnitt in die natürliche Brustfalte herauspräpariert wird. Ein entscheidender Unterschied zwischen En-bloc- und Total-Capsulectomie: Bei der letztgenannten Technik wird die Integrität der Kapsel absichtlich beeinträchtigt, sodass Chirurgen das Implantat frühzeitig aus dem Weg räumen können, damit sie während der Dissektion alle Seiten der Kapsel klar sehen können, anstatt sie zu schneiden blind um das sehbehinderte Implantat, was möglicherweise zu inneren Verletzungen führen kann. Während Chirurgen diese Sicherheitsmaßnahme als Vorteil betrachten, wird sie von BII-Patienten als Schlag gegen die totale Kapsulektomie gewertet. Brüche in der Kapsel, so argumentieren sie, machen benachbarte Gewebe anfällig für Kontaminationen. Partielle Kapselektomie Bei einer partiellen Kapselektomie wird Narbengewebe unvollständig und typischerweise in Stücken entfernt. Die BII-Masse ist im Allgemeinen gegen eine partielle Kapselentfernung, da angenommen wird, dass jede zurückgelassene Kapsel weiterhin Symptome auslöst. Frauen , die zu spät , diesen Rat begegnen oder haben ungelöste Symptome nach Explantation, ist für angeblich Anmeldung zweiter Operationen -Manchmal der Sondierungssorten , um sicherzustellen , dass jede Spur von Kapsel entfernt wurde, obwohl „Auffinden und Entfernen von Spuren Teile von Kapseln links Dahinter ist viel schwieriger und riskanter als die Durchführung einer primären Kapsulektomie (zum Zeitpunkt der Explantation) “, warnt Dr. Straka. Und, um es noch einmal zu betonen, es gibt keine Studien, die belegen, dass die Entfernung der Kapsel zur Linderung der BII-Symptome beiträgt. "Ich persönlich habe Patienten, bei denen nur die Implantate entfernt wurden und nicht die Kapseln, und deren Symptomauflösung war genauso gut wie bei denen, die einen Block hatten", sagt Dr. Haws. Viele falsch informierte BII-Patienten betrachten Ärzte, die in Kapseln bleiben, als skrupellos oder ungelernt. Verwandte: Nicht zu wissen, bevor Brustimplantate bekommen hat das Verfahren zu einem meiner größten Bedauern gemacht Duell Definitionen und die Verwirrung um en bloc Die Semantik scheint ein wesentlicher Bestandteil der En-bloc-Kontroverse zu sein. "Ärzte missbrauchen den Begriff", sagt Dr. H. Jae Chun , ein Plastischer Chirurg mit Facharztausbildung in Newport Beach, Kalifornien, der sich ausschließlich auf Explantationschirurgie spezialisiert hat und mehr als 10 pro Woche durchführt (was er auf seinem Instagram sorgfältig dokumentiert ). Auf den ersten Blick ähnelt Dr. Chuns Raster einer Art En-Bloc-Museum mit nahezu identischen Exemplaren in einer Reihe - aber seine Bildunterschriften erzählen eine andere Geschichte. Während er Kapseln und Implantate fast immer zusammen liefert, passen Explantate nur dann zu seiner strengen Definition von en bloc, wenn sie „keinen einzigen Riss irgendwo in der Kapsel haben“, bemerkt er. In den sozialen Medien interpretieren Chirurgen den Begriff jedoch lockerer. „Sie stellen Bilder auf, auf denen, ja, die Kapseln über die Implantate gehüllt sind, aber sie sind alle geschreddert - und das nennen sie en bloc, weil ihre Definition Kapsel um Implantat ist. Sie gehen keinen Schritt weiter und fragen: 'Gibt es irgendwelche Lücken?' "Wenn alle dieselbe Sprache sprechen würden, fügt er hinzu," würden die Patienten nicht mit dem falschen Eindruck davon davonkommen, was getan wird. " Aber aus heutiger Sicht wird Frauen oft fälschlicherweise gesagt, dass, wenn ein Implantat nicht en bloc herauskommt, etwas zurückbleibt, “sagt Dr. Chun. Aus diesem Grund entlassen Patienten häufig schnell einen Chirurgen, der sich während der Konsultation nicht en bloc verpflichtet. "En bloc ist zu dieser Hyperfixation geworden", sagt Dr. Killeen. "Die Patienten glauben, dass dieser eine Teil der Operation den Unterschied zwischen ihnen bedeutet, besser zu werden und nicht besser zu werden - und das ist einfach nicht wahr." Mit seiner Fotoserie auf Instagram möchte Dr. Chun Patienten darüber aufklären, was während einer Explantation möglich ist. „Ich möchte sicherstellen, dass sie verstehen - das ist nicht etwas, wo Sie Ihrem Arzt sagen:‚ Ich möchte einen Block, weil das genau das ist, was ich will. ' Eine totale Kapselentfernung - das Herausholen der gesamten Kapsel - ist das, was Sie anfordern können “, sagt er. Und das ist es, was er jedem BII-Patienten garantiert. Er glaubt, dass es wichtig ist, alle Fremdstoffe zu beseitigen, auf die der Körper reagieren könnte. Damit ein Zusammenschluss jedoch möglich ist, müssen die Implantate und Kapseln bestimmten Kriterien entsprechen. Erstens: „Es ist viel einfacher, eine Blockentfernung zu erreichen, wenn die Implantate oberhalb des Muskels platziert werden“, sagt Dr. David Rankin , ein amtlich zugelassener plastischer Chirurg in Jupiter, Florida, der auf dem besten Weg ist, mehr als 400 Explantate durch den zu protokollieren Ende 2019. Der Zustand der Kapseln ist noch wichtiger: Während sich die Kapseln, die dick, verkalkt oder zusammengezogen sind, oft zu Blöcken zusammenziehen - "sie lösen sich leicht ab wie die Schale einer Orange", sagt Dr. Sowder - durchsichtig Kapseln, die an die Brustwand geklebt werden, neigen dazu, während der Dissektion zu zerreißen, wodurch sie vom echten En-bloc-Status ausgeschlossen werden. Der Erfolg eines en bloc hängt in erster Linie davon ab, ob die Gewebe zusammenarbeiten, sagt Dr. Chun. In den letzten 25 Jahren hat er fast 5.000 Explantationsoperationen durchgeführt - etwa 25% im Block. "Wenn Sie Kapseln haben, die wie nasses Toilettenpapier sind und am Brustkorb kleben, kommen sie nicht heraus, ohne zu reißen", bemerkt er. Außerdem gebe "en bloc nicht immer mehr Wert", räumt er ein. „Wenn Sie intakte Kochsalzimplantate haben, gibt es meines Erachtens keine besseren Ergebnisse als eine totale Kapsulektomie. Aber wenn Sie alte, gerissene Silikonimplantate haben - jetzt ist Enbloc Gold wert. “ Der vom Board zertifizierte plastische Chirurg Dr. Lu-Jean Feng , ein gefragter Spezialist für Explantate in Pepper Pike, Ohio, hält eine totale Kapsulektomie auch für unerlässlich, um die Gesundheit von Frauen mit BII wiederherzustellen. "Ich sage den Patienten, ich werde die gesamte Kapsel herausnehmen, aber wenn en bloc die vollständige Unversehrtheit der Kapsel bedeutet, ist dies nicht immer möglich", sagt sie. „Wenn die Kapseln dünn sind, kann es sehr schwierig sein, sie en bloc zu halten - das kann niemand. Ich habe wahrscheinlich die meisten Erfahrungen auf der Welt mit der Kapsulektomie, und es ist einfach nicht möglich, jedes Mal einen Block zu machen. “ Die Erfüllung ihres Versprechens der totalen Kapsulektomie bedeutet manchmal, Narbenverlängerungen auszurotten, die über das ursprüngliche Gebietsschema des Implantats hinaus gewachsen sind und in benachbarte Strukturen eindringen. "Sie müssen das normale Fett, Brustgewebe und Muskel durch Abziehen des Narbengewebes aufdecken", erklärt sie. „Die Gefahr eines Zusammenballens besteht jedoch darin, normales Gewebe zu entfernen - so gelangt man in die Brust.“ Obwohl sie auf diese Komplikation noch nie gestoßen ist, sagt sie: „Sie müssen die Präsenz der Muskeln, die zwischen den beiden Körpern verlaufen, wirklich respektieren Rippen." En bloc oder bust: wenn die Risiken die Vorteile überwiegen Da "es in der Literatur absolut nichts gibt, was eine totale oder en-bloc- Kapselektomie [bei krebsfreien Patienten] unterstützt", so Dr. Aber dann gibt es diejenigen, die weniger selektiv sind und wahllos den ganzen Block anbieten , angeblich, um BII-Patienten zu beschwichtigen, die auf die Operation angesetzt sind. Hier kann es krachen. "Wenn ein Arzt zu aggressiv ist, um bei einer vollständigen Kapsulektomie ein En- bloc-Ergebnis zu erzielen, kann eine Freilegung der Lunge ein unglücklicher Umstand sein", sagt Dr. Rankin. Eine punktierte oder kollabierte Lunge, die am meisten gefürchtete Komplikation, kann auftreten, wenn Implantate unter dem Muskel platziert werden und die Kapsel dünn ist und zwischen den Rippen steckt, erklärt Dr. Lawrence. Lungenlecks werden häufiger gemeldet, da unerfahrene Chirurgen versuchen, eine En-bloc-Resektion ohne gute Visualisierung durchzuführen. Das Trennen des Implantats von der Kapsel, wie es bei einer totalen Kapsulektomie üblich ist, „erleichtert und präzisiert die Dissektion, sodass wir die Kapsel herausholen können, ohne das Brustgewebe, den Brustmuskel oder den Brustkorb zu beschädigen“, fügt Dr. Pulver. Während sich einige Chirurgen jedem BII-Fall nähern, der darauf abzielt, einen Block zu liefern, zögern umsichtige Anbieter nicht, zu pendeln, wenn der gewünschte Block plötzlich unhaltbar erscheint. Dr. Straka ist einer, der in 100% der Fälle versucht, ein En-bloc-Verfahren durchzuführen, und sagt, dass er „jedes Explantat wie ein gebrochenes Silikonimplantat behandelt“ und nur dann auf eine totale Kapselektomie zurückgreift, wenn dies erforderlich ist. Trotzdem gibt er voll und ganz zu, dass „es Zeiten gibt, in denen nicht einmal eine vollständige Kapselentfernung durchgeführt werden kann - zum Beispiel, wenn ein Teil der Kapsel im Grunde genommen in eine Rippe eingearbeitet ist und nur physisch nicht geschält werden kann.“ In solchen Fällen wird er Elektrokauter verwenden die Reste aufzulösen, anstatt mit Exzision voranzutreiben. "Es ist besser, eine Spur von Kapsel zu hinterlassen, wenn Sie das Gefühl haben, dass aggressiver zu einer verheerenden Komplikation wie Lungenpunktion oder Nervenverletzung führen kann", sagt er. Er erkennt das diagnostische Rätsel, das sich jedoch ergibt, wenn Narbengewebe zurückbleibt und sich die Patienten nicht verbessern können: Während sich einige Chirurgen Sorgen über den umfassenden Gebrauch von Kauter und die daraus entstehenden inneren Wunden machen, versichert uns Dr. Steven Teitelbaum, staatlich geprüfter plastischer Chirurg in Santa Monica, Kalifornien: „Wenn Sie nicht die ganze Kapsel herausschneiden können, zerstören Sie die Kapsel Überreste sind eine Alternative, und dies hat keinerlei Einfluss auf die Funktion von irgendetwas. “ Zu den geringeren en bloc-Risiken gehört die verzögerte Wundheilung. Veränderungen der Brustwarzenempfindung; und kosmetische Probleme, wie Unregelmäßigkeiten der Brustkontur und entstellende Narben. „Ein en bloc kann je nach Größe des Implantats einen Schnitt von 8 bis 11 Zentimetern [entlang der Brustfalte] erfordern“, sagt Dr. Teitelbaum. „Ich habe explantierte Frauen verstümmelt mit schrecklichen Narben an den unteren Brüsten gesehen.“ (Der lange Einschnitt ist erforderlich, um das Implantat während der Präparation zu sehen.) Einige Ärzte argumentieren, dass der Block auch die Operationszeit verlängern kann, was Anästhesierisiken birgt. "Ich habe gehört, wie Chirurgen damit prahlen, neun Stunden lang einen Block zu machen", sagt Dr. Sowder. "Je länger Sie auf dem Tisch liegen, desto größer ist das Risiko für eine ganze Reihe von Komplikationen." Die Blockkontroverse verschärfend, gibt es explantierende Chirurgen, die glauben, dass die Risiken in hohem Maße übertrieben sind. Wie Dr. Feng behauptet Dr. Chun, eine makellose Bilanz zu haben, wenn es um schwerwiegende en bloc- Komplikationen geht. „Ich mache viele Explantate und sehe diese Komplikationen nicht. Sind sie möglich Absolut. Jeder Eingriff birgt Risiken. Aber ich habe in meinen 25 Jahren noch nie eine Lunge durchstochen “, sagt er. Das einzige Problem, auf das er nach einer Explantationsoperation stößt, ist eine späte Blutung, bei der Patienten gelegentlich den OP erneut aufsuchen müssen. "Es passiert ungefähr 1% der Zeit - und nur für diejenigen, die versuchen, zu viel zu früh zu tun." Obwohl er zustimmt, dass die En-bloc-Technik eine ziemliche Narbe hinterlassen kann, weist er die Behauptung zurück, dass sie die Patientensicherheit gefährden kann, indem er die Zeit auf dem Tisch verlängert. er sagt. Um den angeblichen Gefahren eines Blockversuchs zu begegnen, sammelt Dr. Chun derzeit Daten über die Explantationsoperationen im Wert von einem Jahr. "Ich werde aufeinanderfolgende Fälle vorstellen, damit ich nicht nach Kirschen picke, und ich werde zeigen, dass Sie diese Operation ohne Probleme konsequent durchführen können", sagt er. Er hofft, seine Erkenntnisse beim nächsten Treffen der American Society of Plastic Surgeons (ASPS) mitzuteilen. Macht die En-bloc- Entfernung einen Unterschied? Ist die Implantatentfernung eine endgültige Heilung? Muss die Kapsel herauskommen? Soll en bloc das Ziel sein? Während es bisher keine veröffentlichten Studien gibt, die diese Fragen untersuchen, starten plastische Chirurgen jetzt Explantationsversuche, um die Herkunft, die Ziele und die idealen Behandlungsoptionen von BII zu untersuchen. Dr. Lawrence hat in ihrer Praxis mehr als 300 BII-Patienten nachverfolgt und festgestellt, dass 86% drei Monate nach Explantation und 95% nach 12 Monaten eine teilweise Linderung der Symptome melden. "Die Symptome, die sich am wahrscheinlichsten bessern, sind Müdigkeit, kognitive Dysfunktion, Haarausfall, Sehstörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Angstzustände / Depressionen", sagt sie. Mit ihren ersten 100 Explantaten konnte sie bei 69 Patienten eine Blockkapselentfernung und bei 31 Patienten eine Gesamtkapselentfernung durchführen. Wenn sie die Auflösung der Symptome nach drei Monaten und 12 Monaten verfolgte, gab es keinen Unterschied in der Erleichterung zwischen den beiden Gruppen. "Ich schaue gerade auf meine zweite Charge von 100 Patienten und die Ergebnisse sind ähnlich", bemerkt sie. "Eine En-bloc-Kapsulektomie scheint für die Besserung der BII-Symptome nicht erforderlich zu sein." Im vergangenen September präsentierte Dr. Feng auf der jährlichen ASPS- Konferenz eine Übersicht über die elf häufigsten Beschwerden, die von 742 ihrer BII- Patienten gemeldet wurden. Der Schweregrad jedes Symptoms wurde auf einer Skala von 0 (am wenigsten) bis 5 (am meisten) für eine maximale Gesamtzahl von 55 eingestuft. In der Patientengruppe vor der Explantation von Dr. Feng betrug der durchschnittliche Symptomscore 27 Die durchschnittliche Punktzahl sank auf 7 - und „wurde dort bis zu 200 Tage nach der Operation für die ersten und weiter entfernten Nachsorgeuntersuchungen festgehalten“, sagt sie. Kapseln nach Hinweisen absuchen Die Aesthetic Surgery Education and Research Foundation (ASERF), ein Ableger der Aesthetic Society, finanziert derzeit eine Studie, die sowohl die Kapseln von Frauen mit BII als auch die von asymptomatischen Frauen untersuchen soll. „Alle Patienten und ihre Proben werden deidentifiziert, damit wir die beiden Gruppen objektiv vergleichen und die Pathologie, die Mikrobiologie und den Schwermetallgehalt der Kapseln genau untersuchen können, da dies einige der wichtigsten Bereiche sind, die für beide von Belang sind Patienten und Chirurgen “, erklärt Dr. Haws. Tatsächlich ist die Explantatpathologie laut Experten ein so heißes Thema geworden, weil viele BII-Patienten die Anwesenheit von Mikroben in und um ihre Implantate fürchten. Selbst wenn Frauen keine formellen Studienteilnehmer sind, werden ihre Kapseln routinemäßig zur Analyse an die Pathologie geschickt. Einige Chirurgen tupfen auch die Brusttaschen auf streunende Mikroorganismen ab, nachdem die Brust geräumt und mit antibakterieller Lösung ausgespült wurde. Andere Ärzte senden nur verdächtige Kapseln zum Testen, sofern der Patient nichts anderes anfordert. Die meisten aufmerksamen Chirurgen testen jetzt systematisch alle Kapseln von texturierten Implantaten, um ALCL definitiv auszuschließen. Dr. Killeen leitet „alle aus der Brust entnommenen Proben“ an die Pathologie weiter. Insbesondere für BII-Patienten bestellt sie einen Test, bei dem etwa 30.000 verschiedene Bakterienstämme und 14.000 Pilzarten untersucht werden. "Während ich noch nie einen Pilz in der Brust gesehen habe, hat die Mehrheit der Frauen, die ich nach dem Explantieren besser sehe, eine bakterielle Kontamination um ihre Implantate", sagt sie. "Die Bedeutung davon verstehen wir noch nicht wirklich, aber dieser Biofilm kann zu einigen Frauensymptomen beitragen." Sobald Implantate und Kapseln entfernt sind, neigt der Körper dazu, verbliebene Bakterien (und daraus resultierende Infektionen) von sich aus zu beseitigen. „Die meisten Patienten fühlen sich unmittelbar nach der Operation besser“, fügt Dr. Killeen hinzu. Die Notwendigkeit einer Antibiotikatherapie nach einer Operation ist ein weiteres Diskussionsthema bei Ärzten, die sich um BII-Patienten kümmern. Dr. Lawrence schickt außerdem jede BII-Kapsel zu einem Labor, "um die DNA- Sequenzierung durchzuführen, um das aktuelle oder vergangene Vorhandensein von Bakterien oder Pilzen in der Kapsel festzustellen" drei Patientenkapseln. Dr. Straka hat auch Kulturen positiv auf Pilze reagieren lassen und sagt, dass solche Ergebnisse die Bedeutung der En-bloc-Technik für BII-Patienten unterstreichen. "Ich habe noch nie Schimmel in Implantaten gesehen und finde es sehr ungewöhnlich, eine Pilzinfektion zu finden", behauptet Dr. Feng. "Wir haben viele schwarze Flecken in Implantaten untersucht. In den meisten Fällen handelt es sich um Eisenablagerungen aus entartetem Blut, die möglicherweise während der Instillation von Kochsalzlösung, die manchmal Blut in die Implantatklappe einführt, in das Implantat gelangt sind." Nach ihrer Erfahrung zeigt die Kapselpathologie im Allgemeinen „ kein infektiöses Bild, sondern eine Fremdkörperreaktion“ - das Vorhandensein von Silikonpartikeln und verschiedenen Arten von Immunzellen. Da Dr. Feng festgestellt hat, dass "einige symptomatische Patienten möglicherweise schwache Entgiftungsgene haben", verschreibt sie häufig verschiedene Nahrungsergänzungsmittel und Ernährungsumstellungen, um " die Entgiftung zu optimieren " und Entzündungen zu lindern. Diese Praxis ist auch unglaublich umstritten. Obwohl das Vorhandensein von Silikon in Kapseln zweifellos alarmierend für die Patienten ist, sind die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen dieser Tatsache nach wie vor unbekannt, sagt Dr. Killeen. Das Fazit zu den Vorteilen von en bloc "Da die Ätiologie von BII derzeit nicht bekannt ist, kann man nicht genau sagen, welche Rolle die Kapseln im Krankheitsverlauf spielen", bekräftigt Dr. Lawrence. "Wir benötigen kontrollierte Studien, um festzustellen, ob bei unseren BII-Patienten das gesamte Kapselgewebe mit den Implantaten entfernt werden muss." In Ermangelung endgültiger Daten sind sich die plastischen Chirurgen weiterhin uneinig über den Wert und die potenziellen Gefahren des noch nicht erprobten En- bloc-Verfahrens. Nach Einschätzung von Dr. Chun sind die Risiken übertrieben und weitgehend theoretisch. Er glaubt, dass Chirurgen, die die Gefahren von en bloc beklagen, entweder "sich nicht wohl dabei fühlen, es nicht mögen oder nicht an BII glauben und [deshalb] den Sinn nicht sehen, Kapseln zu entfernen." sind andere explantierende Spezialisten, die seine Vermutung teilen. Die hier befragten En-bloc-Chirurgen lehnen diese Anschuldigungen vehement ab und betonen, dass das Streben nach einem En-bloc in jedem Fall, in dem es keinen nachgewiesenen Nutzen gibt, im Wesentlichen eine dumme Sache ist. Das ist der springende Punkt: Während Ärzte nach der Implantatentfernung und Kapsulektomie überwiegend von Verbesserungen bei Patienten berichten, können selbst Chirurgen, die eindeutig en bloc ermutigen, nicht mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Technik die Ergebnisse der Patienten positiv beeinflusst. Drs. Beispielsweise schätzen Straka und Rankin, dass mindestens 90% ihrer BII-Patienten bei der Mehrzahl ihrer Symptome eine signifikante Linderung erfahren. Beide geben jedoch zu, dass sie keinen Unterschied zwischen denjenigen sehen, die sich über die En-bloc-Kapsulektomie und die totale Kapselektomie auflösen. Dr. Straka merkt jedoch an: "Patienten, die keinen Block haben, neigen dazu, nach der Operation mehr Angst zu verspüren." Und das zu Recht - schließlich wird ihnen gesagt, dass eine Genesung unwahrscheinlich ist, wenn sie sich als unmöglich herausstellt, was eindeutig nicht der Fall ist. Die Illusionen der BII-Community über en bloc verletzen Frauen, behauptet Dr. Killeen. „Eine Patientin wird nach der Operation in eine dieser sogenannten Selbsthilfegruppen gehen und sagen, sie habe eine totale Kapselentfernung hinter sich und wird sofort von 10 Personen angegriffen, die ihr mitteilen, dass sie schlechte Entscheidungen getroffen hat und es ihr nie besser gehen wird - und das auch noch bringt sie in einen sehr negativen Kopfraum , wo sie sich schwieriger von der Operation erholen wird. “ Was genau passiert mit Frauen, die Tausende von Dollars und unzählige Emotionen investieren, um „richtig“ zu explantieren, nur um zu entdecken, dass sie sich immer noch krank fühlen? "Wir sind nicht wirklich sicher", sagt Dr. Killeen. "Sie werden oft von BII-Gruppen gemieden und haben gemerkt, dass sie etwas falsch gemacht haben - aber vielleicht sind sie nicht besser geworden, weil etwas anderes mit ihrer Gesundheit los war." (Wir hoffen, das Schicksal dieser Patienten weiter untersuchen zu können eine zukünftige Kolumne.) Entschlossen, Ängste und Missverständnisse zu zerstreuen, „haben sich viele von uns zum Ziel gesetzt, Frauen mit BII darüber zu informieren, dass kein Arzt jemals einen Block garantieren sollte“, sagt Dr. Haws. „Wenn ein Arzt sagt, dass die Durchführung des Verfahrens unsicher ist, bedeutet dies nicht, dass er weniger qualifiziert ist, sich um Sie zu kümmern. Es bedeutet genau das Gegenteil - Ihre Gesundheit und Sicherheit haben höchste Priorität. “ Jolene Edgar ist die leitende Redakteurin bei RealSelf. Als ehemalige Schönheitsredakteurin bei Allure, O, The Oprah Magazine, Redbook und NewBeauty schreibt sie jetzt exklusiv über Haut- und Schönheitsoperationen aus ihrem Zuhause in Rhode Island.
Krebs durch Brustimplantate ist leider die traurige Wahrheit.
von RvB 21 Nov., 2019
Diese Frauen gehen durch die „Hölle“, nachdem sie herausgefunden haben, dass ihre Brustimplantate mit Krebs in Zusammenhang stehen!
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